Verfahren zur Herstellung von 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H–pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat der Formel I
a) Reagieren lassen von 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel III
b) Zugabe von Wasser zu dem Produkt von Schritt a), um 2-[4-[(Methylamino)-carbonyl]-1-H–pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat der Formel I zu erzeugen.
6514949 | 2003-02-04 | |||
WO2007092372A1 | 2007-08-16 |
Die Erfindung betrifft ein neues Herstellungsverfahren zur Herstellung von 2-[4-[(Methyamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat der Formel I,
Welches als Regadenoson bekannt ist und als Koronar-Vasodilatator für diagnostische Zwecke während Radionucliduntersuchungen des Herzens verwendet wird.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von I basieren auf einer Reaktion von 2-(4-Ethoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel II
In der Literatur wird eine Reaktion von 2-(4-Ethoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel II mit einer 40%igen Lösung von Methylamin in Wasser bei 65°C für 24 Stunden, mit einer Ausbeute von 75% (J. Zablocki et al.: Nucleosides, Nucleotides und Nucleic Acids 2001, 20(4–7) 343, oder
Bei einer anderen gut bekannten Ausführungsform wird eine Reaktion von 2-(4-Ethoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel II mit einer 40%igen Lösung von Methylamin in Wasser bei Labortemperatur für 4 Stunden durchgeführt, mit anschließender Entfernung des Überschusses an Methylamin unter vermindertem Druck, Kühlen der Reaktionsmischung und Entfernen des Produktes mit einer Ausbeute von 78,4% und einer Reinheit von 99,6% (HPLC) (
Ein sehr ähnliches Verfahren mit einer Reaktion von 2-(4-Ethoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel II mit einer 40%igen Lösung von Methylamin in Wasser bei Labortemperatur für 4 Stunden, Aufkonzentrieren durch Entfernen des Methylaminüberschusses, Kühlen auf 0°C für 2 Stunden und anschließendes Isolieren wird in der Patentanmeldung
In der Literatur wird auch die Möglichkeit der Synthese von Derivaten von I mittels Kreuzkupplungsreaktion zwischen 2-Iodadenosin und Derivaten von 4-Pyrazolcarbonsäure (Drugs of the Future 2004, 29(10), 998, und in dem Patent
Die oben erwähnten Nachteile, insbesondere die Nachteile in Bezug auf die Durchführung der Reaktion in einer Suspension und auf die Verwendung von wässrigem Methylamin werden durch das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt, bei welchem es sich um ein Verfahren zur Herstellung von 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosin der Formel I handelt, das durch eine Reaktion von 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel III
Ein organisches Lösungsmittel aus der Gruppe der Alkohole, wie Methanol und Ethanol, vorzugsweise Methanol, oder ein Lösungsmittel aus der Gruppe der polaren aprotischen Lösungsmittel, vorzugsweise Dimethylsulfoxid, kann als das nichtwässrige Lösungsmittel von Methylamin verwendet werden.
Überraschenderweise wurden gefunden, dass nichtwässrige Lösungen von Methylamin sowohl den Ausgangsstoff 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel III als auch das erzeugte 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosin viel leichter lösen als eine Lösung von Methylamin in Wasser. Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Durchführung der Reaktion in Kombination mit einem anderen inerten Lösungsmittel, das zur Lösung von 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel III vor dessen Reaktion mit Methylamin in dem nichtwässrigen Lösungsmittel verwendet wird. Solche anderen inerten Lösungsmittel können insbesondere Lösungsmittel aus der Gruppe der polaren aprotischen Lösungsmittel, vorzugsweise Dimethylsulfoxid einschließen.
Nach Abschluss der Reaktion erfolgt die in-vacuo-Entfernung des überschüssigen Methylamins, was die Löslichkeit des resultierenden 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosins, das in einigen Fällen in gelartiger wasserfreier Form ausfallen kann, vermindert. Letzteres wird durch Zugabe von Wasser in das resultierende 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat der Formel I umgewandelt.
Da die Aminolyse in wasserfreiem Milieu abläuft, findet die wichtigste konkurrierende Reaktion – die Hydrolyse und Bildung einer Säure – nicht statt. Allerdings muss nach Abschluss der Reaktion Wasser hinzugefügt werden, um die sehr schlecht isolierbare wasserfreie Form von Regadenoson in das gut filtrierbare Monohydrat der Formel I umzuwandeln. Andererseits besteht die Gefahr der sekundären Reaktion in dieser Phase nicht mehr.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden, vorzugsweise insbesondere bei Labortemperatur, jedoch auch bei leicht erhöhten Temperaturen von bis zu ca. 50°C in geschlossenen Behältern.
Da einige der oben erwähnten Verfahren (
[%]
[%]
”Ester” [%]”Säure” [%]
Beispiel 4
(Reaktionszeit: 4 Stunden)
Beispiel 4
(Reaktionszeit: 24 Stunden)
Beispiel 1
Die Ausgangssubstanzen 2-(4-Ethoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel II und 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin der Formel III wurden für alle Versuche in der gleichen Qualität (HPLC-Reinheit 99,8%) verwendet.
Aus der Tabelle ist zu ersehen, dass beim Reproduzieren des Verfahrens der Anmeldung
Andererseits wurde mit dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung eine Reinheit von 99,9% HPLC erzielt und nur 0,03% des 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosins der Formel III reagierten nicht; auch die Menge an schwer zu entfernender ”Säure”-Verunreinigung ist erheblich geringer (0,03%).
In der Herstellung von Arzneimittelsubstanzen und diagnostischen Produkten stellt die Qualität oder Reinheit des Endproduktes, wie auch die Reinheit von Zwischenprodukten, den wichtigsten Parameter dar (siehe z. B: ICH Harmonized Tripartite Guideline, Impurities in New Drug Substances Q3A(R2), 2006). Die gemäß
Die Vorteile des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung sind wie folgt:
Das Wesentliche der Erfindungsausführung wird im Folgenden anhand der nachfolgend aufgeführten Beispiele näher erläutert. Diese Beispiele haben lediglich illustrativen Charakter und begrenzen in keiner Weise den Schutzbereich der Erfindung.
Differentialscanningkalorimetrie (DSC) erfolgte unter Verwendung von Perkin Elmer-Apparatur, dem Pyris Diamond DSC-Modell mit Evaluierung unter Verwendung der Pyris-Software, Version 5,0.
Die Proben wurden in offenen Aluminiumtiegeln in einer Stickstoffatmosphäre analysiert.
Eine Suspension von 1 g 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin (2,556 mmol) in 10 ml 40% Methylamin in Methanol wird in einem geschlossenen Kolben bei 20°C bis zur Lösung gerührt (für ca. 3 bis 5 Stunden). Die resultierende Lösung wird bei der oben genannten Temperatur für weitere 15 Stunden stehen gelassen. Die Lösung wird dann mit Aktivkohle filtriert und das Filtrat wird vorsichtig leicht aufkonzentriert, wobei ein gelartiger Niederschlag aus wasserfreiem 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosin erhalten wird. Durch langsames Zugeben von 10 ml Wasser wird der gelartige Niederschlag in einen feinen pulverförmigen Niederschlag umgewandelt, der, nach Aufrühren, unter Ansaugen filtriert, gründlich mit Wasser gewaschen, dann mit Methanol gewaschen und in vacuo bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet wird.
Mit dieser Vorgehensweise werden 0,9 g 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat, d. h. 86,5%, mit einer Reinheit von 99,9% (HPLC) erhalten.
Die Differenzialscanningkalorimetrie (DSC) zeigt endo-Übergänge bei 177°C und 188°C.
Eine Suspension von 2 g 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin (5,111 mmol) und 6 ml DMSO wird unter Rühren bis auf ca. 50°C erwärmt. 14 ml 40% Methylamin in Methanol werden zu der resultierenden Lösung gegeben, nach Kühlung auf 20°C. Die Reaktionslösung wird dann in einem geschlossenen Kolben bei 20°C für 20 Stunden stehen gelassen. Die Lösung wird dann mit Aktivkohle filtriert und das Filtrat wird behutsam etwas aufkonzentriert, wobei ein gelartiger Niederschlag aus wasserfreiem 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosin erhalten wird. Durch langsame Zugabe von 20 ml Wasser wird der gelartige Niederschlag in einen feinen, pulverförmigen Niederschlag umgewandelt, der, nach Aufrühren, unter Ansaugen filtriert, gründlich mit Wasser gewaschen und dann mit Methanol gewaschen wird und in vacuo bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet wird.
Mit dieser Vorgehensweise werden 1,69 g 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat, d. h., 80,9%, mit einer HPLC-Reinheit von 99,6% erhalten.
Eine Suspension von 1 g 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin (2,556 mmol) in 10 ml 40% Methylamin in Ethanol werden in einer Druckröhre in einem Bad mit 50°C gerührt. Während ca. 4 Stunden entsteht eine Lösung, die bei der oben genannten Temperatur für weitere 8 Stunden gerührt wird. Dann wird die Reaktionslösung gekühlt, mit Aktivkohle filtriert und das Filtrat in vacuo etwas aufkonzentriert, wobei ein gelartiger Niederschlag von wasserfreiem 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1-H-pyrazol-1-yl]adenosin erhalten wird. Durch langsame Zugabe von 8 ml Wasser entsteht ein feiner pulverförmiger Niederschlag, der, nach Aufrühren, unter Ansaugen filtriert, gründlich mit Wasser gewaschen, dann mit Methanol gewaschen und in vacuo bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet wird.
Mit dieser Vorgehensweise werden 0,9 g 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat, d. h. 86,3%, mit einer Reinheit von 99,6% (HPLC) erhalten.
1,3 g 2-(4-Methoxycarbonylpyrazol-1-yl)adenosin (3,322 mmol) werden zu 8 ml 20% Methylamin in Dimethylsulfoxid gegeben. Die erhaltene Lösung wird in einer Druckröhre in einem Bad mit 50°C für 12 Stunden gerührt. Dann wird die Reaktionslösung gekühlt, mit Aktivkohle filtriert, und das Filtrat wird in vacuo etwas aufkonzentriert. 15 ml Wasser werden dann vorsichtig der Reaktionslösung zugegeben. Der resultierende feine, pulverförmige Niederschlag wird dann, nach Aufrühren, unter Ansaugen filtriert, gründlich mit Wasser gewaschen, dann mit Methanol gewaschen und in vacuo bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet.
Mit dieser Vorgehensweise werden 1,15 g 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat, d. h., 84,6%, mit einer Reinheit von 99,4% HPLC erhalten.
Das Verfahren zur Herstellung von 2-[4-[(Methylamino)carbonyl]-1H-pyrazol-1-yl]adenosinmonohydrat der Formel I gemäß der vorliegenden Erfindung kann unter günstigen technologischen und ökonomischen Bedingungen angewendet werden, wobei gleichzeitig eine hohe Reinheit des Produktes und eine höhere Ausbeute und Reinheit erhalten werden, und all dies unter gemäßigten Reaktionsbedingungen.