Kabeltrommel (10) zur Stromversorgung eines landwirtschaftlichen Geräts mit elektrischer Energie, umfassend einen Trommelkörper (12) sowie ein auf den Trommelkörper (12) aufwickelbares mehradriges Stromversorgungskabel (14) mit einem Schutzleiter (36), wobei zur zumindest teilweisen Kompensation der Impedanz von auf den Trommelkörper (12) aufgewickelten Schutzleiterwindungen (48) eine Anordnung (42) zum Kurzschließen der Schutzleiterwindungen (48) und/oder zur Erzeugung eines die Schutzleiterwindungen durchdringenden magnetischen Kompensationsfelds vorgesehen ist.
DE202012001300U1 | N/A | 2012-05-16 | ||
DE10220693A1 | N/A | 2003-11-20 | ||
DE4220614C2 | N/A | 1998-10-15 | ||
DE3343539A1 | N/A | 1984-04-26 |
5642248 | 1997-06-24 |
Die Erfindung betrifft eine Kabeltrommel zur Versorgung eines landwirtschaftlichen Geräts mit elektrischer Energie.
Im Zuge der Elektrifizierung landwirtschaftlicher Geräte sowie des insofern zunehmenden Leistungsbedarfs besteht der Wunsch, elektrische Energie auch über größere Entfernungen von einer (zentralen) Stromversorgungseinrichtung hoher Leistung zu einem von dem landwirtschaftlichen Gerät umfassten elektrischen Verbraucher transportieren zu können. Eine der Möglichkeiten ist die Verwendung von Kabeltrommeln, wobei diese je nach Einsatzzweck in der Lage sein sollen, mehrere hundert Meter Stromversorgungskabel auf einem zugehörigen Trommelkörper aufzunehmen. Neben Versorgungsadern zur Übertragung elektrischen Stroms sowie zusätzlichen Steuerleitungen weisen diese üblicherweise einen Schutzleiter auf, über den ein Fehlerstrom mittels einer auf Seiten der Stromversorgungseinrichtung vorgesehenen Schutzschaltung (FI-Schalter) detektiert werden kann, wobei die Schutzschaltung bei Auftreten eines Fehlerstroms die Verbindung zur Stromversorgungseinrichtung unverzüglich unterbricht. Im Gegensatz zu den Versorgungsadern des Stromversorgungskabels, deren Induktivitäten sich aufgrund ihrer gegenseitigen räumlichen Nähe sowie der darin entgegengesetzt fließenden elektrischen Ströme im Wesentlichen gegenseitig aufheben, bilden die auf den Trommelkörper aufgewickelten Schutzleiterwindungen eine Induktivität entsprechender Impedanz. Je nach Anzahl der Schutzleiterwindungen kann diese erhebliche Werte annehmen. Dies kann dazu führen, dass die Schutzschaltung einen im Schutzleiter fließenden Fehlerstrom nicht mehr einwandfrei detektieren kann.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kabeltrommel der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass diese eine verlässliche Detektion eines im Schutzleiter fließenden Fehlerstroms sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch eine Kabeltrommel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Kabeltrommel zur Stromversorgung eines landwirtschaftlichen Geräts mit elektrischer Energie umfasst einen Trommelkörper sowie ein auf den Trommelkörper aufwickelbares mehradriges Stromversorgungskabel mit einem Schutzleiter. Erfindungsgemäß ist zur zumindest teilweisen Kompensation der Impedanz von auf den Trommelkörper aufgewickelten Schutzleiterwindungen eine Anordnung zum Kurzschließen der Schutzleiterwindungen und/oder zur Erzeugung eines die Schutzleiterwindungen durchdringenden magnetischen Kompensationsfelds vorgesehen.
Da kurzgeschlossene Schutzleiterwindungen keinen Beitrag zur Induktivität und damit zur Impedanz des Schutzleiters leisten bzw. sich durch geeignete Wahl der Feldstärke des magnetischen Kompensationsfelds der Induktivität und damit der Impedanz der Schutzleiterwindungen gezielt entgegenwirken lässt, ist es möglich, eine verlässliche Detektion eines im Schutzleiter fließenden Fehlerstroms sicherzustellen. Eine Verwendung komplexer Impedanzkorrekturnetzwerke, die aus einer Vielzahl passiver Bauelemente wie Spulen, Kondensatoren und Widerständen bestehen, erübrigt sich.
Die Kabeltrommel kann der Energieversorgung bzw. Steuerung elektrischer Verbraucher eines landwirtschaftlichen Geräts, beispielsweise eines als landwirtschaftlicher Traktor ausgebildeten mobilen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräts, dienen. Zu diesem Zweck kann das Stromversorgungskabel neben dem Schutzleiter sowie zugehörigen Versorgungsadern, deren Anzahl sich aus der Art des zu übertragenden elektrischen Stroms ergibt, eine Vielzahl von Steuerleitungen aufweisen. Die Kabeltrommel kann stationär am Feldrand aufgestellt und dort mit einer zentralen Stromversorgungseinrichtung in Gestalt eines Hochspannungsnetzes verbunden sein. Ein elektrischer Wickelantrieb passt die abgespulte Länge des Stromversorgungskabels von selbst entsprechend dem momentanen Abstand zum mobilen landwirtschaftlichen Arbeitsgerät an.
Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Kabeltrommel gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Vorzugsweise ist die Anordnung zum Kurzschließen der Schutzleiterwindungen durch einen leitenden Außenmantel des Stromversorgungskabels gebildet.
Aneinander liegende Schutzleiterwindungen sind in diesem Fall leitend über den Außenmantel des Stromversorgungskabels kurzgeschlossen. Diese Ausführungsform ist baulich besonders kompakt, da die zumindest teilweise Kompensation der Impedanz durch den Schutzleiter selbst erfolgt. Der leitende Außenmantel ist über zugehörige Verbindungsmittel mit einem ersten Ende an einem Fühleranschluss der Schutzschaltung der Stromversorgungseinrichtung und mit einem zweiten Ende an einem gemeinsamen Erdungsanschluss der elektrischen Verbraucher des landwirtschaftlichen Geräts anschließbar.
Hierbei ist es denkbar, dass der leitende Außenmantel aus einem das Stromversorgungskabel umgebenden Metallgeflecht und/oder aus metallisiertem oder leitendem Kunststoff besteht.
Das Metallgeflecht ist beispielsweise aus korrosionsbeständigem Edelstahl hergestellt und umgibt das Stromversorgungskabel in Gestalt eines gegenüber Biegebeanspruchungen flexiblen Geflechtschlauchs. Bei dem leitenden Kunststoff kann es sich um ein graphitgefülltes Thermoplast handeln, wohingegen eine Metallisierung des leitenden Außenmantels durch Einlagerung von Metallpartikeln mittels eines Vakuumbeschichtungsverfahrens oder dergleichen erfolgen kann.
Die Anordnung zur Erzeugung eines die Schutzleiterwindungen durchdringenden magnetischen Kompensationsfelds kann an axial gegenüberliegenden Enden des Trommelkörpers angeordnete Helmholtzspulen aufweisen, wobei die Helmholtzspulen derart mit dem Schutzleiter verschaltet und dimensioniert sind, dass die Impedanz der Schutzleiterwindungen zumindest teilweise kompensiert wird. Vorzugsweise sind die aus Kupferlackdraht bestehenden Helmholtzspulen in gegenüberliegenden Wickelflanschen des Trommelkörpers eingebettet und verlaufen bezüglich der Wickelachse der Kabeltrommel rotationssymmetrisch. Die Helmholtzspulen erlauben es, innerhalb der dazwischen liegenden Schutzleiterwindungen ein homogenes magnetisches Feld aufzubauen. Die Windungen der Helmholtzspulen verlaufen hierbei gegensinnig zu den Schutzleiterwindungen und sind mit diesen derart in Reihe geschaltet, dass bei Auftreten eines im Schutzleiter fließenden Fehlerstroms ein magnetisches Gegenfeld aufgebaut wird, das der Induktivität und damit der Impedanz der Schutzleiterwindungen entgegenwirkt.
Da die Anzahl der Schutzleiterwindungen und damit deren Induktivität mit dem Bewicklungszustand der Kabeltrommel schwankt, besteht die Möglichkeit, dass die Helmholtzspulen derart dimensioniert sind, dass sich die Induktivitäten der Helmholtzspulen sowie der Schutzleiterwindungen bei in etwa halb bewickelter Kabeltrommel gegenseitig aufheben. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch bei geringerer oder stärkerer Bewicklung der Kabeltrommel eine noch akzeptable (Teil-)Kompensation der Impedanz erfolgt.
Zusätzlich kann auch eine Schalteinrichtung vorgesehen sein, die je nach momentanem Bewicklungszustand der Kabeltrommel eine oder mehrere Windungen der Helmholtzspulen im Sinne einer Anpassung der Induktivität an diejenige der Schutzleiterwindungen gezielt hinzuschaltet oder überbrückt. Der momentane Bewicklungszustand lässt sich beispielsweise aus Drehgebersignalen eines von der Kabeltrommel umfassten elektrischen Wickelantriebs ableiten.
Die erfindungsgemäße Kabeltrommel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei sind hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmende bzw. vergleichbare Bauteile mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Es zeigen:
Die Kabeltrommel
Bei dem nicht dargestellten landwirtschaftlichen Gerät handelt es sich beispielsweise um ein als landwirtschaftlicher Traktor ausgebildetes mobiles Arbeitsgerät, wobei die Kabeltrommel
Das Stromversorgungskabel
Der Schutzleiter
Beispielsgemäß ist ein Teil des Schutzleiters
Der leitende Außenmantel
Alternativ besteht der leitende Außenmantel
Unabhängig von seiner jeweiligen Ausgestaltung bildet der leitende Außenmantel
Im Gegensatz zu der in
Beispielsgemäß sind an axial gegenüberliegenden Enden des Trommelkörpers
Da die Anzahl der Schutzleiterwindungen
Zusätzlich kann auch eine nicht dargestellte Schalteinrichtung vorgesehen sein, die je nach momentanem Bewicklungszustand der Kabeltrommel
Allgemein gesprochen bilden die Helmholtzspulen