Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein flexibles Schutzrohr, insbesondere Kabelschutzrohr, welches mit mehreren ineinander gesteckten Rohrsegmenten (1) ausgerüstet ist. Die einzelnen Rohrsegmente (1) sind zueinander axial längenveränderlich und/oder tangential winkelveränderbar ausgebildet. Jedes Rohrsegment (1) verfügt über eine Umfangsnut (2), einen Umfangswulst (3) sowie eine Umfangsdichtung (6). Erfindungsgemäß ist die Umfangsdichtung (6) als Formänderungsdichtung (6) ausgebildet.
DE69911119T2 | N/A | 2004-06-17 |
EP2477289 | 2012-07-18 | |||
EP0197046 | 1990-05-16 | |||
EP0676840 | 1999-08-18 |
Die Erfindung betrifft ein flexibles Schutzrohr, insbesondere Kabelschutzrohr, mit mehreren ineinander gesteckten Rohrsegmenten, wobei die Rohrsegmente zueinander axial längenveränderlich und/oder tangential winkelveränderbar ausgebildet sind, und wobei jedes Rohrsegment eine Umfangsnut, einen Umfangswulst sowie eine Umfangsdichtung aufweist.
Schutzrohre und insbesondere Kabelschutzrohre dienen typischerweise dazu, in ihrem Innern elektrische Leitungen, Glasfaserleitungen, Telekommunikationsleitungen etc. aufzunehmen. Mit Hilfe des Schutzrohres bzw. Kabelschutzrohres werden die fraglichen Leitungen vor Beschädigungen geschützt. Dazu erfolgt ergänzend meistens eine Erdverlegung der fraglichen Schutzrohre bzw. Kabelschutzrohre.
Im Rahmen der
Dabei wird überwiegend so vorgegangen, dass der Umfangswulst eines Rohrsegmentes in die Umfangsnut des benachbarten Rohrsegmentes eingreift. Je nach der Ausprägung der Umfangswulst sowie der Umfangsnut ergibt sich auf diese Weise ein axiales Spiel der beiden Rohrsegmente zueinander. Das heißt, die Rohrsegmente sind zueinander längenveränderlich ausgebildet. Darüber hinaus können die beiden Rohrsegmente im Regelfall tangential winkelveränderbar zueinander ausgerichtet werden. Dabei haben sich Winkel zwischen den einzelnen Rohrsegmenten im Bereich von 0° bis 10° und insbesondere 0° bis 5° als technisch machbar erwiesen.
Um diese axial längenveränderliche Auslegung der benachbarten Rohrsegmente zueinander ebenso umsetzen zu können wie die tangentiale Winkelveränderbarkeit, ist die Breite der Umfangsnut größer als die Breite des Umfangswulstes ausgelegt. Sowohl die Umfangsnut als auch der Umfangswulst sind im Allgemeinen ringförmig ausgebildet. Außerdem wird der ringförmige Umfangswulst des einen Rohrsegmentes unter Krafteinwirkung in die Umfangsnut des benachbarten Rohrsegmentes in Eingriff gebracht, so dass die beiden Rohrsegmente wie beschrieben zueinander axial längenveränderlich ausgelegt sind und sich meistens auch tangential winkelveränderbar zueinander verschieben lassen. Das ist im Detail beispielsweise in der
Darüber hinaus beschreibt die gattungsbildende
Auf diese Weise wird die Montage erleichtert und insgesamt ein flexibles Schutzrohr zur Verfügung gestellt, welches ganz individuell – auch noch am Verlegeort – an die tatsächlichen Anforderungen angepasst werden kann. Das stellt einen Vorteil gegenüber der prinzipiell in der Praxis auch verfolgten Möglichkeit dar, ein gerades und starres Schutzrohr durch Wärmeeinwirkung in die gewünschte Form zu biegen. Aus diesem Grund haben sich flexible Schutzrohre entsprechend der
Allerdings besteht bei den bekannten Schutzrohren ein Dichtigkeitsproblem. Tatsächlich sorgen im Rahmen der
Sobald beispielsweise zwei benachbarte Rohrsegmente in ihrem Winkel zueinander verändert werden, führt dies dazu, dass die fragliche O-Ringdichtung mehr oder minder komprimiert wird. Es handelt sich also um eine sogenannte Kompressionsdichtung. Bei solchen Kompressionsdichtungen besteht jedoch einerseits das Problem, dass unverändert Undichtigkeiten beobachtet werden und andererseits nur geringe Winkel der Rohrsegmente zueinander überhaupt realisiert werden können. Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges flexibles Schutzrohr so weiter zu entwickeln, dass die einzelnen Rohrsegmente signifikante Schrägstellungen zueinander einnehmen können und dennoch zugleich einwandfreie Dichtigkeit gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist im Rahmen der Erfindung ein gattungsgemäßes flexibles Schutzrohr dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsdichtung als Formänderungsdichtung ausgebildet ist.
Im Rahmen der Erfindung kommt also ausdrücklich keine Kompressionsdichtung zum Einsatz, also eine solche, die lediglich bei mehr oder minder ausgeprägter Kompression die erforderliche Dichtwirkung entfaltet. Vielmehr sorgt bei der erfindungsgemäß eingesetzten Formänderungsdichtung eine grundsätzliche Änderung der Querschnittsform der fraglichen Dichtung dafür, dass die gewünschte Dichtigkeit dauerhaft beobachtet wird.
Die Dichtigkeit des fraglichen flexiblen Schutzrohres ist von besonderer Bedeutung vor dem Hintergrund, dass solche Schutzrohre nicht nur überwiegend in der Erde verlegt werden, sondern beispielsweise eindringende Feuchtigkeit die im Innern befindlichen Kabel, Glasfaseradern etc. beschädigen kann und zu Funktionsstörungen führt. Außerdem erleichtert ein hermetisch geschlossenes flexibles Schutzrohr das Einziehen der fraglichen Kabel, weil hierzu typischerweise mit Druckluft gearbeitet wird und die fraglichen Kabel in ein solches Schutzrohr „eingeschossen“ werden.
Erfindungsgemäß sorgt nun die als Formänderungsdichtung ausgebildete Umfangsdichtung dafür, dass die einzelnen gesteckten Rohrsegmente einwandfrei nach außen hin abgedichtet sind, so dass selbst komplexe Formen des solchermaßen hergestellten Schutzrohres über die gewünschte Dichtigkeit verfügen. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Umfangsdichtung als Lippendichtung ausgebildet ist. Eine solche Lippendichtung verfügt im Allgemeinen über einen formveränderlichen Fortsatz sowie eine den Fortsatz tragende Basis.
Die Dichtungswirkung der Formänderungsdichtung bzw. Lippendichtung im Beispielfall wird nun so erreicht und umgesetzt, dass die Lippe beim Ineinanderstecken benachbarter Rohrsegmente abgewinkelt wird. Das heißt, die Lippe wird mechanisch auf Biegung beansprucht. Da die Umfangsdichtung typischerweise aus einem elastomeren Kunststoff hergestellt ist, lässt sich eine solche Biegung problemlos und mit wenig Kraft umsetzen und realisieren. Das erleichtert das Ineinanderstecken der benachbarten Rohrsegmente.
Hinzukommt, dass die mechanisch auf Biegung beanspruchte Lippe viel größere Spalte abdichten kann, als dies mit einer reinen Kompressionsdichtung gelingt. Dadurch lassen sich erfindungsgemäß benachbarte Rohrsegmente signifikant im Winkel zueinander schrägstellen, und zwar ohne dass Dichtungsprobleme beobachtet werden. Auf diese Weise können Schutzrohre realisiert werden, die mit beispielsweise einer 180°-Biegung ausgerüstet sind. Ebensogut lassen sich aber auch S-bogenförmige Verläufe etc. umsetzen und realisieren. Tatsächlich werden Winkel zwischen den einzelnen Rohrsegmenten im Rahmen der Erfindung beobachtet, die zu einer Schrägstellung von 2° und mehr, insbesondere sogar von 3° und mehr bis maximal 10° korrespondieren.
Wie bereits erläutert, ist die erfindungsgemäße Umfangsdichtung als Formänderungsdichtung ausgebildet und verfügt in diesem Zusammenhang über die Basis und den von der Basis getragenen Fortsatz. Die Umfangsdichtung wird im Regelfall in einer Dichtungsnut aufgenommen. Dabei ist die Auslegung so getroffen, dass zumindest der formveränderliche Fortsatz über einen Rand der Dichtungsnut in Richtung des Rohrinneren vorkragt. Das heißt, die den Fortsatz tragende Basis füllt die Dichtungsnut überwiegend vollständig aus, wohingegen der Fortsatz über den Rand der Dichtungsnut in Richtung des Rohrinneren vorkragt und auf diese Weise mit dem ins Rohrinnere eingesteckten benachbarten Rohrsegment dichtend wechselwirken kann.
Meistens ist die Umfangsdichtung als kombinierte Formänderungs- sowie Kompressionsdichtung ausgelegt. Das heißt, die erfindungsgemäße Umfangsdichtung entfaltet ihre Dichtungswirkung nicht durch eine Formänderung alleine, sondern wird zusätzlich für die Dichtungswirkung komprimiert. Zu diesem Zweck ist die den Fortsatz tragende Basis typischerweise mit Hilfe von fußseitigen Rippen am Grund der Dichtungsnut abgestützt. Sobald die Dichtung eines Rohrsegmentes durch das in das Rohrsegment eingesteckte benachbarte Rohrsegment beaufschlagt wird, kommt es folglich nicht nur dazu, dass der formveränderliche Fortsatz bzw. die Lippe im Beispielfall mechanisch auf Biegung belastet wird, sondern zusätzlich die den Fortsatz tragende Basis komprimiert wird. Dabei mögen die fraglichen Rippen fußseitig der Basis soweit zusammengedrückt werden, dass die Basis mehr oder minder vollflächig am Grund der Dichtungsnut anliegt.
Der Umfangswulst des jeweiligen Rohrsegmentes setzt sich im Allgemeinen aus mehreren Haken zusammen. Der jeweilige Haken greift in die Umfangsnut am benachbarten Rohrsegment ein. Außerdem sind die Haken im Regelfall äquidistant beabstandet über den Umfang des betreffenden Rohrsegmentes angeordnet. Meistens kommen drei oder mehr Haken zum Einsatz, die jeweils äquidistant zueinander angeordnet sind, beispielsweise in einem Winkelabstand von 120° bei drei Haken. Sofern fünf Haken realisiert werden, beobachtet man einen Winkel von jeweils 72° zwischen den betreffenden Haken. Das gilt selbstverständlich nur beispielhaft.
In jedem Fall sind die Haken äquidistant beabstandet über den Umfang des jeweiligen Rohrsegmentes angeordnet. Außerdem sind die Haken elastisch und nasenförmig ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich die Haken elastisch verformen und sind für den Eingriff am jeweils benachbarten Rohrsegment vorgesehen. Tatsächlich greifen die jeweiligen Haken in die Umfangsnut am benachbarten Rohrsegment ein. Außerdem ist die Auslegung meistens so getroffen, dass die Umfangsnut von einem Anschlag und insbesondere Ringanschlag begrenzt wird. Dieser Ringanschlag am Rohrsegment wird von den Haken des benachbarten Rohrsegmentes beim Ineinanderstecken übergriffen und sorgt dafür, dass die ineinandergesteckten Rohrsegmente sich nicht voneinander lösen können.
Der fragliche Anschlag bzw. Ringanschlag besitzt einen spezifischen Querschnitt. Tatsächlich ist der Anschlag mit einer geraden Kante an seiner Frontseite in Einsteckrichtung ausgerüstet, welche von den Haken des benachbarten und ineinandergesteckten Rohrsegmentes übergriffen wird. Demgegenüber verfügt die Rückseite in Einsteckrichtung über eine abgerundete Kante.
Auf diese Weise können die abgerundete Kante des Anschlages bzw. Ringanschlages einerseits und der über den Rand der Umfangsnut vorkragende formveränderliche Fortsatz der Umfangsdichtung andererseits miteinander wechselwirken. Tatsächlich lässt sich das benachbarte und eingesteckte Rohrsegment mit dem Anschlag soweit in der Umfangsnut verschieben, bis die abgerundete Kante an dem Fortsatz der Umfangsdichtung zur Anlage kommt. Die abgerundete Kante stellt dabei insgesamt sicher, dass die Umfangsdichtung bei diesem mechanischen Kontakt keine Beschädigung erfährt.
Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass der Fortsatz der Umfangsdichtung in der Einsteckrichtung auf Biegung belastet wird, folglich von der in Einsteckrichtung darauf zubewegten abgerundeten Kante des Anschlages fortbewegt wird. Das heißt, die abgerundete Kante des Anschlages bzw. Ringanschlages trifft beim mechanischen Kontakt mit dem verbogenen Fortsatz auf eine abgerundete Biegung dieses Fortsatzes. Dadurch werden letztendlich zwei bogenförmige Konturen aufeinander zubewegt und sind Beschädigungen der Umfangsdichtung ausgeschlossen. Zugleich wird der Verschiebeweg des Anschlages in Längsrichtung der Umfangsnut durch die Umfangsdichtung begrenzt. Das heißt, die Umfangsdichtung fungiert zugleich als Begrenzungsanschlag, welche das axiale Spiel des Anschlages bzw. Ringanschlages innerhalb der Umfangsnut zwischen der Umfangsdichtung einerseits und den Haken andererseits begrenzt.
Das alles gelingt unter Berücksichtigung einer großen Winkelbeweglichkeit der einzelnen Rohrsegmente zueinander. Zugleich verfügt ein solchermaßen aufgebautes flexibles Schutzrohr nach der Erfindung über eine Dichtigkeit, die bisher in diesem Kontext nicht für möglich gehalten worden ist. Das alles wird mit einem konstruktiv einfachen und folglich kostengünstigen Aufbau erreicht. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
In den Figuren ist ein flexibles Schutzrohr dargestellt. Das Schutzrohr setzt sich aus mehreren ineinandergesteckten Rohrsegmenten
Man erkennt, dass sich das jeweilige Rohrsegment
Der jeweils tonnenförmige Bereich
Darüber hinaus können die Rohrsegmente
Beim Ineinanderstecken der jeweiligen Rohrsegmente
Man erkennt, dass zusätzlich noch eine Umfangsdichtung
Anhand der gesamten Figuren wird deutlich, dass die Umfangsdichtung
Die Umfangsdichtung
Sobald in ein vorhandenes Rohrsegment
Bei dem Dichtungsvorgang wird nicht nur die Lippe bzw. der Fortsatz
Die vergrößerte Darstellung in der
Bei einem etwaigen mechanischen Kontakt des Anschlages bzw. Ringanschlages
Das dargestellte und zuvor im Detail beschriebene flexible Schutzrohr kann an einem oder beiden Enden mit beispielsweise Verbindungsstücken zur Kopplung mit beispielsweise einem starren Schutzrohr ausgerüstet sein. Beispielsweise mag ein Ende mit einer Muffe und das andere Ende mit einem korrespondierenden Spitzendstück ausgerüstet werden. Das ist im Detail jedoch nicht dargestellt.
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